Mittwoch, 30. November 2005

...

Meine Tochter Marie
 
ladewigm - Mi, 30. Nov, 22:48

30.11.05: Erfolgreiches Lehren und Lernen

Weihnachtsgeschichte
Es waren einmal ein perfekter Mann und eine perfekte Frau. Sie
begegneten sich, und da ihre Beziehung perfekt war, heirateten sie.
Die Hochzeit war einfach perfekt. Und ihr Leben zusammen war
selbstverständlich
ebenso perfekt.
An einem verschneiten, stürmischen Weihnachtsabend fuhr dieses
perfekte Paar eine kurvenreiche Straße entlang, als sie am Straßenrand
jemanden bemerkten, der offenbar eine Panne hatte. Da sie das perfekte
Paar waren, hielten sie an, um zu helfen.
Es war der Weihnachtsmann mit einem riesigen Sack voller
Geschenke. Da sie die vielen Kinder am Weihnachtsabend nicht enttäuschen
wollten, lud das perfekte Paar den Weihnachtsmann mitsamt seiner
Geschenke in ihr Auto.
Und bald waren sie daran, die Geschenke zu verteilen.
Unglücklicherweise verschlechterten sich die (ohnehin schon
schwierigen) Straßenbedingungen immer mehr, und schließlich hatten sie
einen Unfall. Nur einer der drei überlebte.
Wer war es?


Die Antwort lautet wie folgt:


Es war die perfekte Frau.Sie war die einzige, die überhaupt
existiert hatte. Jeder weiß, daß es keinen Weihnachtsmann gibt, und
erst recht keinen perfekten Mann.

Für Frauen endet die E-mail hier. Männer bitte weiter unten
weiterlesen.


Wenn es also keinen Weihnachtsmann und keinen perfekten Mann
gibt, muss die perfekte Frau am Steuer gesessen haben. Das erklärt,
warum es einen Unfall gegeben hat.

Wenn Du übrigens eine Frau bist und dies liest wird dadurch
noch etwas bewiesen: Frauen tun nie das, was man ihnen sagt.

ladewigm - So, 11. Dez, 20:59

07.12.05: Erfolgreiches Lehren und Lernen

Regel lehren

Laut Schmid merkt sich das Gehrin nichts, wenn gesprochen wird. Demnach geht Lehren nur ohne Worte. Wenn ein Lehrender z.B. eine Regel lehren will, dann organisiert der Regler dieses. Der Lernende schaut zunächst zu, was der Lehrende vormacht. Dann versucht er, dieses zu übernehmen. Anschließend folgt die Kontrolle, ob er es schon drauf haben. Wenn ja, übernimmt er das Vorgemachte.
Lernen sollte mit der Natur geschehen - nicht gegen sie. Ich finde, das klingt ganz einleuchtend. Aber ist es in der Realität auch so umsetzbar? Da bedeutet für mich als zukünftige Lehrende, dass ich mich stärker mit Worten zurücknehmen muss. Denn sobald ich etwas erklären will, lernt keiner der Schüler. Ich muss es ihnen vormachen - ohne viele Worte. Das werde ich gleich mal im FSP versuchen anzuwenden.
Während der Veranstaltung musste ich allerdings ständig an die vielen Referate denken, die ich und andere Studenten während des Studiums halten. Was versuche ich da immer großartig mit vielen Worten zu erklären. Vormachen tue ich dabei überhaupt nie! Ich glaube, da muss ich was ändern! Ich fühle mich in meistens eh nicht so besonders wohl in meiner Haut, wenn ich ein Referat halte. Meistens bin ich obendrein etwas irritiert, wenn ich merke, dass mir nicht alle Studenten folgen bzw. ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Kein Wunder, wenn ich so viele Worte gebrauche....

ladewigm - Mo, 19. Dez, 23:49

14.12.05: Erfolgreiches Lehren und Lernen

Störe die Kinder beim Lernen nicht!

Dieser Grundsatz, den Prof. Schmid uns in einer Veranstaltung mitgegeben hat, beschäftigt mich sehr. Bei meiner kleinen Tochter, die 19 Monate alt ist, fällt mir die Beachtung dieses Grunsatzes nicht sehr schwer. Aber als zukünftige Lehrerin kann ich mir gar nicht vorstellen, wie das praktisch aussehen soll? In all meinen bisherigen Praktikas war es mir immer sehr, sehr wichtig, dass alle Schüler den Stoff und das Gesagte verstanden. Vor allem denjenigen, die nicht mitkamen, habe ich mich zugewendet und mit anderen Worten versucht, die Dinge zu umschreiben und zu erläutern. Aber damit habe ich ja demnach schon gegen zwei Regeln verstoßen: "Lehren ist nicht gleich Erklären" und "Störe die Kinder nicht beim Lernen". Oder etwa doch nicht. Irgendwie bin ich jetzt etwas verunsichert....

Also noch mal: Das Gehirn muss als erstes betrachten, es braucht Vorgänge, um etwas zu begreifen.

bbbb
b steht für betrachten (Zuordnen, Einordnen)
bb steht für betrachten,beobachten (Über- u. Unterordnung)
bbb steht für betrachten, beobachten, begreifen (Vorher/Nachher)
bbb steht für betrachten, beobachten,begreifen, beschreiben (Anordnung, Beiordnung, Hilfsmittel)

Beispiel: "Essen und Trinken von früh bis spät"

Wir sitzen in einem Stuhlkreis. Ich als Lehrende lege vor den Schülern verschiedenes Obst, Gemüse, Süßigkeiten, Getränke auf einen Tisch. Die Schüler beobachten, was alles auf dem Tisch liegt. Ich fordere sie auf, die verschiedenen Lebensmittel anzufassen und zu betrachten. Anschließend sortiere ich wortlos die Lebensmittel nach "gesund" und "ungesund" - also in zwei Gruppen. Die Schüler beobachten, betrachten und begreifen. Sie haben ein Vorher/Nachher-Vergleich. Nun bitte ich die Schüler, zu beschreiben, was ich getan habe und wieso ich wohl diese Gruppierung vorgenommen habe.

steffi.wermke - Mi, 28. Dez, 23:40

hohoho!!

Hey du , ich wünsch dir und deiner süßen tochter und natürlich auch dem papa frohe weihnachten und nen guten rutsch ins neue jahr.

ladewigm - Do, 29. Dez, 13:26

21.12.2005: Erfolgreiches Lehren und Lernen

In der heutigen Veranstaltung werden wir mit einem Begriff konfrontiert, der uns allen noch unbekannt ist. Dies liegt daran, dass die traditionelle Pädagogik in der Regel zwei Jahre hinter Neuheiten vor allem aus dem Ausland hinterher hinkt. Aber dazu später mehr. Zunächst einmal tun wir etwas für die rechte Hemisphäre: wir hören Musik! Wunderschöne Musik auf einer Klarinette! Ich bin jedesmal wieder aufs neue begeistert, wie wunderschön der Kommilitone spielen kann. Schön, dass er uns jedesmal wieder etwas von seinem Können vortragen mag. Ich lasse mich gern von der Musik inspirieren. Übrigens habe ich mir vorgenommen, im kommenden Jahr auch Klarinette spielen zu lernen. Mal sehen, ob es mit diesem Vorsatz klappen wird.....
Im Anschluss an die schöne Musik berichtet Mareike über ihre Examensarbeit, bei der sie eine Fallstudie über zwei hochbegabte Kinder durchgeführt hat. Sehr spannend, wie ich finde. Ich hätte gern noch mehr darüber gehört.

So, jetzt aber weiter zu unseren Maßnahmen für erfolgreiches Lehren und Lernen. „Nichts Sehen, nichts Hören, nichts Sagen“ ist eine typische Einstellung von Schülern gegenüber einem herkömmlichen Unterricht, laut Schmid. Er behauptetet weiter, dass es in einem herkömmlichen Unterricht auch nichts zu hören gäbe. Die durchschnittliche Beitragszeit eines Schülers pro Trag liege bei acht Sekunden. „Welches ist die beste Freundin eines erfolgreich Unterrichtenden?“ will Schmid wissen. „Die Pause,“ so seine Antwort. „Einfach mal den Mund halten.“ Der Erfolg sei enorm. Er behauptet sogar, dass so ein Unterricht auch keine Hyperaktivität kennt. Das kann er zwar nicht beweisen. Seine Empfehlung: Wir sollten das selbst einmal testen. Und wie lautet die Zwillingsschwester? „Gehirnpause!“

Ich habe mir darüber so meine Gedanken gemacht und mich auch mit einem Kommilitonen darüber unterhalten. Zunächst einmal mussten wir beide feststellen, dass es schon ungewöhnlich ist, als Lehrer mal seinen Mund zu halten. Ich selber habe bisher die Erwartungshaltung gehabt, dass ich als Lehrerin die ganze Stunde über etwas sagen muss. Aber muss das wirklich so sein? Ich glaube, auch mal seinen Mund zu halten, Ruhe und Stille regelmäßig im Unterricht einkehren zu lassen, bringt wirklich eine Menge - sowohl für die Lernenden als auch für den Lehrenden. Denn die Ruhe, die man als Lehrer gegenüber den Kindern ausstrahlt, kann auf diese übergehen. Das ist eine Erfahrung, die ich bisher als Mutter auch gemacht habe. Die Ruhe und Gelassenheit, die ich auch schon während der Schwangerschaft hatte, überträgt sich auf meine Tochter. Sie ist auch ruhig und ausgeglichen. Das heißt nicht, dass sie nicht wie jedes andere Kind auch mal laut ist, toben will oder bockig ist. Aber es gibt immer wieder Ruhephasen, in denen sie kuscheln, lesen oder spielen will. Ich denke, solche Ruhepausen sind für jeden Menschen wichtig. Und die Schüler werden sich mit der Zeit daran gewöhnen und es auch genießen. Ich werde mir das zu Herzen nehmen und es nicht vergessen, wenn ich irgendwann Lehrerin bin. Mal sehen, ob es funktioniert. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass es funktioniert....

Weiter zu den Ausführungen von Schmid.
„Nichts Sehen“ bedeutet im traditionellen Unterricht, dass die sinnliche Wahrnehmung nicht beteiligt wird.
„Nichts Hören“ ist das größte Problem für das Gehirn, weil es über das Gehör hauptsächlich aufnimmt. Allerdings gibt es im herkömmlichen Unterricht nichts zu hören. Das bedeutet für einen erfolgreichen Unterricht, dass das Gehirn und das Gehör nicht vernachlässigt werden dürfen. In regelmäßigen Abständen sollte man daher eine Gehirnpause zum Aufaden einlegen. Früher gab es das Problem nicht, da viel gesungen wurde. Möglichst viel zu Gehör bringen, lautet die Parole. Wenn Kinder beim Hausaufgaben machen, Musik hören, fordern Eltern gern, dass die Musik ausgeschaltet wird. Das ist aber falsch, meint Schmid. Kinder sollen dabei ruhig Musik hören und zwar die Musik, die sie mögen. Jede Musik eigne sich dafür.
Das finde ich sehr interessant, weil ich selber früher gern Musik gehört habe, während ich Hausaufgaben gemacht habe.

Übrigens, bisher ist der unbekannte Begriff, der zu Beginn dieser Sitzung angekündigt wurde, noch nicht gefallen. Oder sollte dieser die "Pause" sein?

dajaan - Sa, 28. Jan, 20:44

Liebe Martina

Ich habe mir das mit den "Pausen" auch zu Herzen genommen und in meinem FSP - Unterricht Religion ein Lied immer wieder als thematischen roten Faden, aber eben auch als "Gehirnpause" durchlaufen lassen. Die Schüler hatten Spass und haben sich, nach Aussage der beobachtenden Lehrerin ,besonders konzentriert verhalten. Ihr fiel die Veränderung ,grad manch wohl sonst unruhigen und abgelenkten Schüler, richtig auf! Ich hab das bewußt mal ausprobiert, tolles Ergebnis so denke ich! Schüler sind eben auch Menschen........
ladewigm - Do, 29. Dez, 13:48

21.12.2005: Erfolgreiches Lehren und Lernen

Teil 2
Eine weitere Unart: „Schnauze halten!“

Im herkömmlichen Unterricht dürfen die Schüler in der Regel nicht reden. Schmid wundert sich, dass der Frontalunterricht längst geächtet sein müsste. Denn Gehorchen hat nichts mit Lernen zu tun. Statt dessen müsste es inzwischen dafür die Bezeichnung „Lehrerorientierter Unterricht“ geben. Dieser hat allerdings nichts mit erfolgreichem Unterricht zu tun. Da wir heute keine Industrie- sondern eine Informationsgesellschaft sind, ist der Rohstoff „Information“ unser wichtigstes Gut. Wir reden heute immer von Wertverlust, aber wie soll ein junger Mensch Selbstbewusstsein erlangen, wenn er nichts sagen darf. Das Ergebnis dieser Pädagogik sehen wir heute vor uns. Das sind wir selbst. Keiner traut sich heute, Fehler zu machen geschweige denn, etwas Falsches zu sagen. Wenn Schmid das Auditorium etwas fragt, dann melden sich nur wenige und die meist auch nur zögerlich. Der Grund liegt eben darin, dass wir Angst haben, etwas Falsches zusagen. Uns ist eingetrichtert worden, zu gehorchen und den Mund zu halten und das ist das Ergebnis. Dabei kann das Gehirn gar keine Fehler machen. Jeder denkt nur auf seine Weise. Fehler der Lernenden sind Fehler des Lehrenden. Die Folgen sind u.a. die Vereinzelung entstanden durch das Horchen auf ein Kommando. Schmid fordert daher uns alle auf, wenn wir da etwas ändern oder bewegen und für die Gesellschaft tun wollen, dann sollten wir das Gehirn nicht durch einen Frontalunterricht stillegen. Gehirnforscher fordern daher schon länger: „Lernen durch Lehren!“ Der Lehrende wird dabei immer mehr zum Moderator.

Das ist ja alles schön und gut. Ich möchte sehr gerne etwas für die Gesellschaft tun. Frontalunterricht finde ich auch blöd. Aber wie soll es denn anders laufen, wenn wir diese Art des Unterrichtens permanent noch an der Uni vorgelebt bekommen? Anderes Lehren ist bisher reine Theorie für uns Studenten. Wir können doch nur das umsetzen, was wir kennen? Bzw. nur in dem uns Bekanntem fühlen wir uns doch wohl und sicher. Alles andere müssten wir erst selbst testen bzw. uns erst einmal aneignen. Wenn wir es an der Uni allerdings vorgelebt bekommen würden, wäre es sicherlich einfacher, im Schulalltag umzusetzen.

ladewigm - Do, 29. Dez, 13:57

50 Vokabeln in 30 Minuten lernen

Wie lerne ich 50 Vokabeln in 30 Minuten? Schmid sagt uns, wie es funktioniert. Dateneinprägungen müssen über die rechte Gehirnhälfte stattfinden - bloß nicht über die linke. Der Lehrende schreibt 50 Vokabeln an die Tafel: links die deutsche Bedeutung und rechts das englische Wort. Der Lernende soll rechts jeweils ein Icon zu jedem Wort dazu malen. Dabei gilt für ihn das Verbot: Schaue nicht auf die linke Seite. Da sich der Schüler allerdings nicht an diese Regel hält und die rechte Hermisphäre unter einer Sekunde benötigt, um die deutschen Bedeutungen zu scannen, braucht nichts weiter getan werden. Der Lernenden wusste anschließend 48 von 50 Vokabeln. Ob's bei uns auch funktioniert? Testen!
Das entsprechende Lernprogramm habe ich mir bereits von der Homepage von Schmid heruntergeladen!

dajaan - Sa, 28. Jan, 20:34

Liebe Martina

Ich hab das Lernprogramm mit meinem 13 Jährigen Sohn ausprobiert. Genau nach Beschreibung. Er war echt neugierig und hat sich eben auch den "kurzen scanner - Blick" gegönnt. Er hatte 19 von 20 Vokabeln richtig. Das fand er ja nun richtig klasse und seitdem kommt er zum Vokabeln lernen freiwillig mit der Bitte an mich. " Können wir nochmal nach der schnellen Methode Vokabeln lernen?" Guck mal, man lernt doch nützliche Dinge an der Uni!!!!!!!Martina. Aber im Ernst, die Methode hat mich überzeugt: Ich möchte mehr von solchen interessanten Unterrichts/ Vermittlungsmöglichkeiten.... kennenlernen.
ladewigm - Do, 12. Jan, 23:56

11.01.06: Erfolgreiches Lehren und Lernen

Thema der heutigen Veranstaltung: Schülerorientierter Unterricht

Bevor wir aber dazu kommen, stellt uns Kristina Tanski ihre Examensarbeit kurz vor. Darin hat sie einen PC-Einsteigerkurs für Schüler der 4. bis 6. Klasse entwickelt und mit einer 6. Klasse umgesetzt. Ihre Empfehlung ans Plenum lautete: mehr PC in den Unterricht zu integrieren. Sie berichtete, dass an der Schule, an der sie dieses Projekt durchgeführt hat, die Lehrer sich nicht an dieses Thema herantrauten. Ein häufiges Phänomen wohl. Mich wundert das sehr. Da scheint sich in den letzten 15 Jahren, seit dem ich aus der Schule bin, nicht viel geändert zu haben. Schmid weist in diesem Zusammenhang auf das Problem hin, dass entsprechende Seminare an der Uni nicht angeboten werden. Die Studenten müssen sich die entsprechenden Kenntnisse selbst aneignen. Es ist sehr schade, dass das Thema „Einsatz neuer Medien im Unterricht“ an der Uni so vernachlässigt wird. Dabei wäre es ein Leichtes, neue Medien sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Ich bin der Meinung, dass die Schüler in der heutigen Zeit ein Recht darauf haben, an der immer rasanteren Entwicklung der Neuen Medien teilzuhaben. Und damit meine ich nicht, dass es bei einem PC-Einsteigerkurs bleiben sollte. Dazu ein Beispiel: Ich studiere u.a. Kunst. An dem Institut führen Studenten verschiedenste Mixed Reality Projekte an einer Hauptschule durch. In Seminaren lernen wir so spannende Software wie 3DGamestudio zum Bauen von virtuellen Räumen oder Avatarlab zum Gestalten von Avataren. Das Erstaunliche ist, dass die Schüler mit der Software ganz schnell umgehen können – sogar meist schneller als wir Studenten. Sie sind so heiß darauf, dass sie die Lehrenden mit Fragen durchlöchern, um zu erfahren, wie etwas funktioniert. Die Motivation ist also sehr hoch und man kann obendrein spannende Projekte damit machen – nicht nur in Kunst. Meist sind die Projekte fächerübergreifend angelegt. Wer sich mal ein paar Beispiele von solchen Projekten an Schulen ansehen möchte, hier zwei interessante Links:
http://www.kimm.uni-luebeck.de
(hier findet man Projekte sowohl von Grundschulen als auch von Gymnasien)
http://www.uni-flensburg.de/iaekb/kunst/MediaArtLab/ (das ist das angesprochene Uni-Projekt)

Ich denke, wichtig ist, dass nicht die Neuen Medien beim Lernen im Vordergrund stehen, sondern das die Neuen Medien das Lernen sinnvoll unterstützen. Einen PC-Einsteigerkurs, wie Kristina ihn uns vorgestellt hat, sollte meines Erachtens eine Grundvoraussetzung an jeder Grundschule sein. Übrigens fand ich den Einstiegskurs sehr umfassend und durchdacht. Ich glaube, ich hätte nur ein Drittel von alle dem berücksichtigt, wenn ich so einen Kurs erarbeitet hätte.

So, jetzt aber zurück zu dem eigentlichen Thema dieser Veranstaltung. Schmid hat wieder das Wort und beginnt mit der Aussage, dass im lehrerorientierten Unterricht kein Lernen stattfinden würde. Es werde lediglich Druck auf die Schüler ausgeübt und das verursacht u.a. solche Phänomene wie Hyperaktivität und Legasthenie sowie andere Störungen, z.B. die, keine Fehler machen zu dürfen. Das ist die Folge von stupidem, lehrerorientiertem Unterricht. Er meint, auch an uns zu erkennen, wie verbohrt uns die Schule mit ihrem Frontalunterricht gemacht hat. Das Gehirn lernt nicht, wenn es nichts zu tun hat – wenn die Sinne nicht angesprochen werden.
Für die neuen Unterrichtsformen gibt es eine Barriere, so Schmid: Man muss in einem Bereich völlig fit sein. Dabei ist es egal, in welchem Bereich das ist. Die Hauptsache ist, das Gehirn kann volle Leistung bringen. Denn zwei Drittel der Informationen wird über Körpersprache übermittelt. Schwächen werden von Schülern akzeptiert. Sie verlangen allerdings, dass man irgendwo fit ist. Wir haben alle Fehler. Dieses muss man sich immer wieder vor Augen führen und vor allem akzeptieren lernen.
Dass man als Lehrender in einem Bereich völlig fit sein sollte, kann ich ganz gut nachvollziehen. Es macht mich als Lehrender einfach sicherer und das spiegelt sich dann auch in der Körpersprache wieder. Ich nehme mir das sehr zu Herzen, weil ich mich immer wieder frage, was kann ich eigentlich richtig gut? Bewege ich mich an der Schule eigentlich auf sicherem Terrain? Das weiß ich noch nicht so genau! Ich habe bisher aber noch nicht wirklich viel Gelegenheit gehabt, mit Schülern das zu machen, wozu ich wirklich Lust habe.

dajaan - Sa, 28. Jan, 20:26

Liebe Martina

Ein schöner und durchdachter Beitrag. Und wieder kommen wir an den Punkt, dass unsere Ausbildung an der Uni und Praktikum deutliche Mängel aufweist!!! (siehe auch Sappert Kommentar). Tja, wir müssen uns also weiter umschauen und nicht nur auf das Wissen durch die Uni warten. Ehrlich gesagt denke ich, dass wir mit nicht deutlich mehr Wissen aus der Uni rausgehen, als wir reingegangen sind. Bedenklich und bedauerlich, doch wir können uns anregen und bewegegn lassen neue Gedankenmodelle mitzudenken, zu prüfen und mit den eigenen Fähigkeiten zu verknüpfen. Das wiederum bietet dieses Seminar überaus und nun sind wir selbst gefragt.....
ladewigm - Do, 26. Jan, 21:38

Auszüge aus "Abschied von den Unterrichtsvollzugsanstalten" vom 25.1.06 im Flensburger Tageblatt

In seinem Gastbeitrag schreibt der Hamburger Bildungsexperte Professor Peter Struck u.a. "Von dem, was ein Kind liest, bleibt auf Dauer zehn Prozent haften, von dem, was es hört, 20 Prozent, von dem, was es sieht, 30 Prozent. Bei der Verknüpfung von Hören und Sehen sind es 50 Prozent. Von dem, was ein Kind zu lernen und gleichzeitig auszusprechen oder zu erklären hat, bleiben schon 80 Prozent haften; und von dem, was Kinder durch Handeln, Bauen oder Präsentieren lernen, bleibt nachhaltig etwa 90 Prozent hängen.“ Das finde ich sehr interessant, vor allem wenn ich dann lese, dass in deutschen Schulen 53 Prozent der Redemenge in einer Unterrichtsstunde auf die Lehrkraft und 47 Prozent auf die anwesenden Schüler entfallen. Durchschnittlich spricht ein Schüler in Deutschland eine Minute in 45 Minuten. In Finnland sind es acht in nur 40 Minuten. Diese Zahlen machen mich sehr nachdenklich. Struck schreibt darüber hinaus, dass wir also dafür sorgen müssen, dass Schüler beim Lernen mehr reden, z.B. im Rahmen der Partnerarbeit. Dazu ein Blick in die Praxis: Im jetzigen Fachsemesterpraktikum habe ich zusammen mit einer Kommilitonin eine Doppelstunde Kunst in einer zehnten Realschulklasse durchgeführt. Meine erste Erfahrung mit dem Team-Teaching war dabei sehr positiv. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung der beiden Stunden war die Zusammenarbeit mit einer zweiten Kraft sehr produktiv. Einen Monolog von unserer Seite haben wir den Schülern lediglich zum Einstieg in die Stunde für etwa fünf Minuten zugemutet. Wobei es gar kein Monolog war, sondern ein gemeinsamer Austausch über diverse Bilder, die wir per OHP an die Wand projiziert haben. Anschließend hatten die Schüler in Partnerarbeit einige Aufgaben zu erledigen – aber auch nur etwa fünf Minuten. Die Ergebnisse haben wir im Plenum gemeinsam besprochen. Danach folgte bereits die Umsetzung in Gruppenarbeit (4 Schüler in einer Gruppe) bis die einzelnen Gruppen in der letzten Viertelstunde ihre Ergebnisse präsentiert haben. Die beiden Stunden waren sehr entspannt. Wir waren sehr positiv überrascht über die Ergebnisse aus den einzelnen Gruppen. Lediglich eine 2er Jungengruppe hatte am Ende keine Ergebnisse vorzuweisen, was sehr schade war, weil die anderen Ergebnisse allesamt so gut angekommen waren. Uns ist es während der Gruppenarbeit nicht gelungen, die 2er Jungengruppe so zu motivieren bzw. Hilfestellung zu geben, dass sie am Ende etwas vorzuweisen hatten. Sie hatten zwar etwas, dass sie allerdings nicht zeigen wollten.
Während der Praktikums ist mir aufgefallen, dass Lehrende im Kunstunterricht in der Regel wenig sprechen. Meist beschränkt sich dies auf eine kurze Einleitung zu Beginn der Stunde. Dann arbeiten die Schüler allein oder in Gruppen an ihrer Arbeit und die Lehrkraft steht ihnen für Fragen etc. zur Seite. Ich frage mich jetzt, ob es sinnvoll wäre, laut Empfehlung von Prof. Schmid, Musik in die kreative Phase des Kunstunterrichts einfließen zu lassen? Aber wie? Welche Musik? Wer entscheidet?

dajaan - Sa, 28. Jan, 20:49

Liebe Martina

Bring mir doch mal dein Material zum Thema "team-teaching" mit ,ja? Interessiert mich. Ansonsten Musik passend zum Thema selbst auswählen, bzw. mal ne Lieblings cd einlegen. Lieben Gruß Christina
steffi.wermke - Fr, 3. Feb, 00:01

hallo, hallo!!

kurze mitteilung! weiß endlich, wie man fotos einstellt!! schau doch mal bei mir rein!

dajaan - So, 12. Feb, 15:14

Liebe Martina

Warte noch auf einen letzten Beitrag von dir. Wünsche dir ein prima Blockpraktikum und erfolgreich lernde Schüler und hirngerecht lehrende Lehrer. Bin gespannt was du berichtest! Meld dich gern mal zwischendurch Gruß Christina

ladewigm - Mo, 13. Feb, 22:36

Hirngerecht lehrende Lehrer

Hallo Christina,

bin momentan noch sehr beschäftigt mit meiner Vorbereitung fürs Blockpraktikum. Bisher weiß ich leider noch nicht so richtig, was von mir erwartet wird. Es geht um "Mixed Reality Projekte". Alle meine drei Ansprechpartner (Dozentin von der Uni Flensburg, Kunstlehrerin von der Schule, Projektleiter von der Uni Lübeck) haben mir noch nicht wirklich klar machen können, worum es eigentlich geht... Ob das also mit dem hirngerechten Lehren ab kommende Woche funktionieren wird, weiß ich nicht so genau bzw. kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen, da mich diese gesamte Vorbereitung eher verwirrt hat.
Ich werde dir zwischendurch Bericht erstatten. Morgen bin ich erst einmal wieder an der Schule in Lübeck, um meinen Projektplan zu präsentieren. Drück mir die Daumen...
Liebe Grüße
Martina
ladewigm - Mo, 27. Feb, 10:02

08.02.2006: Erfolgreich Lehren und Lernen

Ein Unterricht, in den nur die Lehrermeinung gilt, sei gegen das Grundgesetz. So die Einleitung Schmids zur letzten Veranstaltung des Semesters. Für ihn gilt: Je weniger ein Lehrer im Unterricht tun muss, desto erfolgreicher ist er. Dies sei ein Zitat von Sokrates. Schmid begründet diesen Satz wie folgt:
Die Lehrerausbildung läuft falsch herum ab. Die Lehrkraft überlegt zu Hause, was sie den Schülern vermitteln möchte. Dabei sind sie in der Regel nicht in der Lage, dieses kindgerecht zu vermitteln. Es geht in erster Linie um Information. Dieses Wort enthält das Verb „formatieren“, was bei vielen Lehrkräften mit einer Festplatte formatieren gleichgesetzt wird. Das hat natürlich katastrophale Folgen... Information wird allzu oft gleichgesetzt mit Prägung.
„Lehrer, stört die Schüler beim Lernen nicht!“ ist eine bereits erwähnte Mahnung. Wir als Lehrkräfte sollen den Mut haben, die Kinder machen zu lassen. Sie sollen dabei so viel wie möglich selber machen. Dies kann wie folgt aussehen:

1. Schritt: Wahrnehmen. Hier demonstriert die Lehrkraft den Schülern, ohne dass dazu etwas gesagt werden muss. Das Gehirn wird aktiviert.
2. Schritt: Betrachten. Die Schüler begreifen, dass es von der vorgegebenen Gestalt verschiedene Größen gibt.
3. Schritt: Beobachten. Hier sollen die Schüler es selbst tun.
4. Schritt: Begreifen. Das Gehirn notiert sich die Flächenberechnung.

Wichtig dabei ist, dass das Gehirn damit spielen und gestalten kann, z.B. à la Klee. Und dass es etwas Neues entdecken kann – dann wird die Information angenommen.

Aus meinen eigenen Erfahrungen:
Informationen kindgerecht zu vermitteln, ist gar nicht so einfach. Dies muss ich aktuell wieder in meinem Blockpraktikum erfahren. Da sitze ich nun fast täglich zuhause und zerbreche mir den Kopf, wie ich die nächsten Stunden aufbaue. Was macht Sinn? Was brauchen die Schüler, damit sie am Ende das verstehen, was ich ihnen vermitteln möchte? Bzw. wie erreiche, dass die Schüler das umsetzen, was ich mir für sie vorgenommen haben? Mir fällt es dabei nicht leicht, mich in die Schüler und ihre aktuelle Situation hineinzuversetzen. Häufig schraube ich meine Ansprüche zu hoch. Ich gehe von mir und meinem Umfeld aus. Das ist natürlich nicht die Sprache der Schüler. Was mir allerdings nicht schwer fällt, ist, im Unterricht auch mal ohne Worte auszukommen. Das ist bei meiner Mentorin übrigens sehr gut angekommen. Ich strahle durch meine Person so viel Autorität aus, dass ich auch mit wenig Worten auskomme. Dabei läuft bei viel über die Mimik. Die Schüler wissen dies und achten genau auf meine Gesichtszüge. So die Beobachtungen meiner Mentorin. Ich strahle eine ruhige Art aus, die bei den Schülern ankommt. Man muss allerdings hinzufügen, dass die Klasse (übrigens eine 7. IGS-Klasse) dies gewohnt ist von ihren Lehrern. So ist die Eingewöhnungsphase für mich etwas leichter gefallen.

steffi.wermke - Mo, 27. Feb, 19:27

hallo martina

hey.ich drück dir mal ganz fest die daumen für dein blockpraktikum. es läuft hoffentlich alles so wie du es dir vorstellst.
als ich deinen text grad gelesen habe ist mir spontan eine unterrichtseinheit eingefallen, die ich in meinem blochpraktikum gehalten habe. mit einer sechsten klasse habe ich im kunstunterricht köpfe aus ton geformt. um die einheit einzuleiten und den schülern den richtigen umgang mit dem ton zu vermitteln habe ich in der mitte des raumes einen tisch aufgebaut . auf diesem lagen alle utensilien, die man für den ton benötigt. um die neugier der schüler zu wecken hatte ich den tisch mit einem tuch abgedeckt.die schüler standen alle um den tisch
herum und fragten sich, was den unter dem tuch sei. ohne worte setze ich mich an den tisch , nahm das tuch ab und begann, in schritten den ton zu bearbeiten und einen kopf aufzubauen.dabei habe ich die wichtigen arbeitsschritte und den umgang mit dem ton übertrieben gezeigt. es war die ganze zeit mucksmäuschenstill. dohne dass ich die schüler angewiesen hatte. als ich fertig war und die schüler sich an ihre tische gesetzt hatten. fragte ich sie nach den einzelnen schritten und was ihnen aufgefallen sei bei der bearbeitung des tons. ddie antworten hielt ich an der tafel fest. so hatten die schüler ihre eigene anleitung selber gemacht.
Es war für mich ein experiment, die ersten 15 minuten stillschweigend vor den schülern zu hantieren aber es hat sich gelohnt. und die ergebnisse waren super tonköpfe, die auch aufgrund der richtigen bearbeitung im ofen nicht abgeplatz sind.
liebe grüße ,steffi
ladewigm - Mo, 27. Feb, 22:49

Hallo Steffi,

das ist ja ein äußerst spannendes Experiment gewesen. Und sehr mutig von dir. Toll! Werde ich mir merken. Das ist eine super Idee für einen Einstieg. Vor allem sind die Schüler neugierig auf das, was da auf sie zukommt.

Liebe Grüße

Martina

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das ist ja ein äußerst spannendes Experiment gewesen....
ladewigm - Mo, 27. Feb, 22:49
hallo martina
hey.ich drück dir mal ganz fest die daumen für dein...
steffi.wermke - Mo, 27. Feb, 19:27
08.02.2006: Erfolgreich...
Ein Unterricht, in den nur die Lehrermeinung gilt,...
ladewigm - Mo, 27. Feb, 10:02
Hirngerecht lehrende...
Hallo Christina, bin momentan noch sehr beschäftigt...
ladewigm - Mo, 13. Feb, 22:36
Liebe Martina
Warte noch auf einen letzten Beitrag von dir. Wünsche...
dajaan - So, 12. Feb, 15:14

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